Senatorenpalast und Reiterstatue Mark Aurels am Kapitolsplatz
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Unverkennbar rankt sich das Sternen-Mosaik der Piazza del Campidoglio um die imposante Reiterstatue des römischen Kaisers Mark Aurel und hat es in seiner markant-ovalen Symmetrie bis auf die 50 Cent Euro Münze Italiens geschafft. Aber nicht nur aufgrund ihrer architektonischen Ästhetik, sondern vor allem auch als Machtzentrum Roms bildet die weitläufige Piazza del Campidoglio schon seit der Antike den bedeutendsten politischen Kristallisationspunkt Italiens. Denn während hier früher die mächtigen Senatoren über die Geschicke des Römischen Reiches berieten, ist der Senatorenpalast an der Stirnseite der Piazza heute Sitz des Bürgermeisters der ewigen Stadt. Als Rathaus bildet der Senatorenpalast seit der Renaissance ein eindrucksvolles Architekturensemble mit dem rechter Hand liegenden Palazzo di Conservatori und dem sich gegenüber befindenden Palazzo Nuovo, in welchem heute die Musei Capitolini, die Kapitolinischen Museen, untergebracht sind.
Der Kapitolsplatz
Der Kapitolsplatz ist über eine imposante Treppe, die von marmornen Löwenstatuen bewacht wird, erreichbar. Eine weitere Doppeltreppe bringt den Besucher bis auf die Höhe der ersten Etage, wo sich der Haupteingang des Senatorenpalastes befindet. Während hier in der Antike ein Staatsarchiv, das Tabularium, hoch über dem Forum Romanum errichtet wurde, schuf die Adelsfamilie Corsi hier eine wehrhafte Festung und in der folgenden Hochrenaissance verzierte Michelangelo die Fassade des Senatorenpalaste mit der imposanten Doppeltreppe, dem Nil- und Tiber-Brunnen sowie der Minervastatue. Trotz der Barockisierung der Fassade sind bis heute die wehrhaften Ecktürme der Corsi-Festung sowie im rückwärtigen Teil des Sensatorenpalastes auch noch die antiken Grundmauern deutlich erkennbar.
Die Reiterstatue Mark Aurels
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Einst schon 165 nach Christus erschaffen, bildet die Statue des römischen Kaisers Mark Aurel bis heute das zentrale Bezugselement auf dem Kapitolsplatz. Nach ihr richtet sich nicht nur das sternenförmige Pflastermosaik aus, sondern auch die drei imposanten Stadtpaläste. Obwohl die Reiterstatue ursprünglich ganz mit Gold überzogen war, ist sie heute die einzige Bronzestatue des antiken Roms, welche nicht eingeschmolzen worden war. Dies ist insbesondere einer Verwechslung zu verdanken: Denn im Mittelalter ging man in Rom davon aus, dass es sich um das Abbild des ersten römischen Kaisers handelte, der das Christentum tolerierte, nämlich Konstanin der Große. Daher wagte niemand diese bedeutende Statue zu zerstören. Erst in der Renaissance brachten Nachforschungen zutage, dass mit dem Reiterstandbild Mark Aurel geehrt worden war. Da das Original von Bronzefraß bedroht ist, wurde 1979 eine Kopie auf dem Kapitolsplatz aufgestellt. Das Original kann in den benachbarten Kapitolinischen Museen bewundert werden.