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Die Engelsburg (Castel Sant’Angelo oder Mausoleo di Adriano)


Vom antiken Grabmal zur wehrhaften Tiberfestung

Die Engelsburg / Castel Sant’Angelo
© Andreas Tille / Wikimedia

Einst im 2. Jahrhundert nach Christus als Grabstätte von Kaiser Hadrian errichtet, zeichnet sich das Mausoleo di Adriano durch seine exponierte Lage an der Tiberkurve aus. Flankiert von der gleichzeitig fertig gestellten Engelsbrücke besticht die Engelsburg durch ihre zylinderförmige Architektur, deren Höhe 20 Meter und deren Durchmesser rund 64 Meter misst. Während hier in der Antike nicht nur Kaiser Hadrian und dessen Frau Sabina ihre letzte Ruhestätte fanden, sondern auch die Kaiser Mark Aurel und Caracalla, diente die Engelsburg ab dem frühen Mittelalter den vatikanischen Päpsten als Fluchtburg. Um den Zugang vom Kirchenstaat zum Castillo d`Angelo zu optimieren, ließ Papst Nikolaus III. 1277 einen 800 Meter langen Mauergang, den Passetto di Borgo, errichten, auf welchem die Päpste ungehindert zwischen Burg und Vatikan hin und her wechseln konnten. Gerade während der napoleonischen Belagerung war diese Fluchtmauer für Pius VII. goldwert.

A: Engelsburg
Engelsburg: Der Erzengel Michael
© Berthold Werner / Wikimedia

Doch ihren Namen erhielt die Engelsburg schon im Jahre 590 n. Chr. als in Rom die Pest umging und Papst Gregor I. der Erzengel Michael über der Burg schwebend erschien. Da der Erzengel Michael dabei Gottes Schwert wieder zurück in die Scheide stieß, interpretierte Papst Gregor I. dies als Zeichen dafür, dass die Pest bald zu Ende gehen würde. Da dies tatsächlich auch so eintraf, wurde dem Erzengel zu Ehren die mehrere Meter hohe Bronzefigur des Erzengels aufgestellt. Über eine rund 120 Meter lange Rampe lassen sich die einzelnen Etagen der Engelsburg ohne Treppenstufen bequem erreichen. Dabei schlängelt sich die Rampe im Kreis zunächst an den Gefängniszellen und den Grabkammern der Antike im Erdgeschoss, dann an den Lagerräumen für Weizen und Öl, um in der dritten Etage in die Verteidigungsinnenhöfe zu münden. Den vierten Stock mit dem Papstapartment und dem Zugang zur Dachterrasse mit der Michaelsstatue verbindet ebenfalls eine Rampe mit dem militärischen Teil der Burg. Zudem zieht sich durch die gesamte Burg das Museo di Sant` Angelo, das in 58 Sälen Exponate aus der langen Geschichte des Bauwerks zeigt.

Insidertipp: Da die Engelsburg über eine langsam aufsteigende Rampe verfügt und damit keinerlei Treppen erklommen werden müssen, ist sie durchaus ein geeignetes Ausflugsziel für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Weitere Infos unter: http://castelsantangelo.beniculturali.it/